Auf diesem Portal stellen wir Ihnen Informationsartikel, Statistiken und Bilder zu den Frauenbewegungen in Deutschland und Südafrika zur Verfügung.
Neben geschichtlichen Aspekten informieren wir Sie auch über die derzeitige Situation der Frau in Deutschland und Südafrika und stellen uns dabei die Frage, ob Emanzipationsbewegungen erst zustande kommen, wenn der Mensch saturiert ist.
„Wer am Fluß wohnt, versteht die Fische.“
» Weißheit aus China
Die Frauenbewegung in Deutschland wurde hauptsächlich durch die Frauenbewegungen in England und Frankreich angestoßen. Obwohl es anfangs noch keine organisierten Frauenvereine in Deutschland gab, traf man sich schon früh in sogenannten 'literarischen Zirkeln' zu Diskussionsrunden über die Rolle der Frau. Hiermit wurde der Grundstein des langsamen Rollenwandels von der 'Hausfrau & Mutter' zur 'erwerbstätigen Karrierefrau' gelegt, der sich erst in einem knapp 150 jährigen Prozess durch zahlreiche historische Ereignisse im Kampf um die Rechte der Frau in der Gesellschaft festigen konnte.
Bereits in der Zeit des Vormärz engagierten sich zum ersten Mal Frauen an revolutionären Bewegungen und konnten so auf ihre politische und gesellschaftliche Unterdrückung aufmerksam machen. Nach dem Scheitern der 48er Revolution, kam die Frauenbewegung aufgrund der Unterdrückungspolitik für kurze Zeit ins Stocken. Erst 1865 wurden die Interessen der Frauen mit der Gründung des 'Allgemeinen deutschen Frauenvereins' (ADF) durch Louise Otto-Peters (1819 - 1895) erneut aufgegriffen. Der ADF konzentrierte sich dabei vor allem auf die Bildungsförderung, das Recht auf Arbeit, die freie Berufswahl der Frau und ließ die politische Gleichstellung außen vor.
1894 schlossen sich die mittlerweile zahlreichen Frauenvereine zum 'Bund deutscher Frauenvereine' (BDF) zusammen und bildeten damit einen Dachverband, dem sich bis zum Jahre 1905 100.000 Mitglieder und 190 Vereine anschlossen. Da sich im BDF jedoch schnell intern verschiedene Ziele und Vorstellungen ausprägten, blieben die erhofften Erfolge, infolge einer richtungslosen Kompromisspolitik, weitgehend aus. Verschiedene Ziele wie politische Rechte für die Frau und eine Änderung der gesellschaftlichen Strukturen führten letztendlich sogar zum Bruch des BDFs in eine proletarische und eine bürgerliche Frauenbewegung, da der dominierende bürgerliche Teil des BDFs vorerst nicht politisch aktiv werden wollte.