Sexismen & Diskriminierung

Fazit

Obwohl die Frauenbewegungen in Deutschland und Südafrika die gleichen Ziele verfolgten, unterscheiden sie sich doch komplett im Sinne der Motivation, Durchführung und Erfolge. So kämpften zwar beide Bewegungen für die Rechte der Frauen, kamen jedoch aus unterschiedlichem gesellschaftlichem Milieu. In Deutschland ging der Antrieb hauptsächlich von nicht 'ausgelasteten' Frauen des Bürgertums aus, während es in Südafrika im Zuge des Widerstandskampfes zu einer notwendigen Befreiungsbewegung von unten kam. Im Gegensatz zu den Frauen in Deutschland, litten die afrikanischen Frauen nicht nur unter Sexismen, sondern auch unter einer rassistischen Diskriminierung durch das Apartheidsystem, sodass die Auflehnung gegen die Ungerechtigkeiten erschwert wurde und gerade aus diesem Grund bewundernswert ist.

Die These, dass sich eine Geschlechtergleichstellung erst dann vollzieht, wenn der Mensch saturiert ist, kann man also insofern zustimmen, dass sich Frauen in Armut auf Lebensnotwendigeres beschränken und die vorherrschenden, patriarchalischen Strukturen bedingungslos akzeptieren. Betrachtet man jedoch den Widerstandskampf gegen das Apartheidsystem als Katalysator zur Emanzipation der Frau in Südafrika, könnte man die derzeitige Situation bei gleichbleibendem wirtschaftlichem Wachstum als Anfang einer eigenständigen Frauenbewegung sehen, die in den nächsten Jahrzehnten auch auf die ländliche Bevölkerung übergreifen wird.

Faktor Zeit

Abschließend sollte man auch nicht vergessen, dass die Emanzipation der Frau in Deutschland bis heute ca. 150 Jahre Zeit hatte, sich langsam zu entwickeln bzw. die Ziele zu formulieren, während die Frau in Südafrika erst seit knapp einem halben Jahrhundert mit einer möglichen Gleichstellung konfrontiert wird. Aus diesem Grund sehe ich die derzeitige Situation in Südafrika als Gleichstellungspolitik - auch für den ökonomisch schwächeren Teil der Bevölkerung - in Kinderschuhen mit großartigem Potential auf Erfolg.

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